Klaus Kunze

Kategorie: Allgemein Seite 16 von 46

Pfizer und unsere systembedingte Korruption

Wir werden in Geld umgerechnet

Der Kapitalist hat nichts gegen Schönheit. Sie darf aber keine Mehrkosten verursachen. Heldentum – gern – wenn es etwas einbringt. Moral? Jederzeit, vor allem wenn der Beutel dabei klingelt. Der Nobelpreisträger Konrad Lorenz warnte schon 1979 vor dem rein ökonomischen Wettbewerbsdenken, das ausschließlich von wertblinden, kommerziellen Erwägungen bestimmt ist.[1]

Als Wert werde von der heutigen Mehrheit nur noch empfunden,

„was in der mitleidlosen Konkurrenz erfolgreich und geeignet ist, den Mitmenschen zu überflügeln. Jedes Mittel, das diesem Zwecke dienlich ist, erscheint trügerischerweise als ein Wert in sich. Man kann den vernichtend sich auswirkenden Irrsinn des Utilitarismus als Verwechslung der Mittel mit dem Zweck definieren. […] Wie viele Menschen aber gibt es heute noch, die einen überhaupt noch verstehen, wenn man ihnen erklären will, daß Geld an sich keinen Wert darstellt?“

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Unsere neue Unmündigkeit

So weit sind wir schon gekommen: Im September 2020 aß ich an einer Landstraße in Mittelhessen eine Currywurst. Ein hinzukommender Kunde duzte sich mit dem Inhaber des Wurststandes und erzählte: Die seien „mit 30 Vermummten gekommen und hätten dem einen Hund aus dem Zwinger“ geholt, „diese roten Nazis!“

Ich fragte neugierig nach, was da geschehen sei. Damit war das Gespräch zuende. „Ich rede über so was mit niemandem, den ich nicht kenne. Das ist heutzutage viel zu gefährlich!“

Inzwischen meinen „nach einer Allensbach-Umfrage zwei Drittel der Deutschen, daß man hierzulande aufpassen müsse, was man sagt. Es wird nicht mehr auf die Argumente gezielt, die man gebracht hat, sondern sofort auf die eigene Person, wobei Stichworte ausreichen, um ein extremistisches Weltbild zu unterstellen und hierzu Aussagen bewußt verkürzt werden.“[1] „Das Institut für Demoskopie Allensbach hat in einer repräsentativen Studie den Mut der Deutschen untersucht, sich zu politischen Themen zu äußern. Weiterlesen

Antimoderne Appelle

Björn Clemens Gedichtband erschienen

„Was tun?“ sprach Zeus, bekanntlich zu dem Poeten, „die Welt ist weggegeben, der Herbst, die Jagd, der Markt ist nicht mehr mein. Willst du in meinem Himmel mit mir leben, So oft du kommst, er soll dir offen sein.“[1]

Wir wissen seitdem: Das banale Diesseits ist die Welt des Künstlers nicht. „Ich stehe mit beiden Beinen auf der Erde“, soll der Modeschöpfer Karl Lagerfeld gesagt haben, „aber nicht auf dieser!“ Solange er das modische Bedürfnis der Damenwelt stillte, verlangte das auch niemand von ihm. Man mißt auch Poeten nicht an ihrer realistischen Bodenhaftung. Wer Poesie liest, möchte selbst geistige Höhenflüge erleben, der schnöden Welt für einen Augenblick „Ade!“ sagen und sich entführen lassen.

Dichtende Juristen gab es schon viele, an ihrer Spitze Theodor Storm. Man mag schließlich nicht „mit finsterem Amtsgesicht“ immer nur „Relationen schreiben.“ Weiterlesen

Liberaler Extremismus: Alle Menschen werden Waren

Während es bei Friedrich Schiller noch hieß: „Alle Menschen werden Brüder“, zerschneidet der Liberalismus alle brüderlichen Bande. Unter seiner Vorherrschaft werden alle Menschen Waren – letztlich käuflich.

Für Adam Smith ist der allgemeine Austausch die unmittelbare Folge der Arbeitsteilung: ‚So lebt denn eigentlich jeder vom Tausch, oder er wird in gewissem Sinne ein Kaufmann, und das gemeinwesen entwickelt sich letztlich zu einer kommerziellen Gesellschaft.“ In der liberalen Vorstellung ist der Markt also wohl das vorherrschende Paradigma innerhalb einer gesellschaft, die dazu berufen wird, sich selbst völlig als Marktgesellschaft zu definieren.[1]

Alain de Benoist, Gegen den Liberalismus, 2019, deutsche Ausgabe 2021, S.82.

Fleißig ist der Liberalismus an der Arbeit, mit €- und $-Zeichen zu etikettieren, was immer global Menschen wertvoll ist: Bodenschätze werden gehoben, Wälder gerodet, Wasserkraft ausgebeutet, Kunst „auf den Markt“ geworfen, und zuguterletzt verwandelt sich der menschliche Körper in eine Handelsware, die auf Porno-Seiten für Geld vermarktet wird. Weiterlesen

„Der letzte Mann“ – ein Konservativer?

Mit dem Verlust leben

Konservativ zu sein, heißt mit dem Verlustgefühl zu leben. Es verläßt den Konservativen nie.

Er weiß um den Wert des Vergangenen, des Zerstörten, des heute Verleugneten. Er hält seinen Toten die Treue.

Gerade diese Eigenschaften sind es ja, die ihn zu einem Konservativen machen. Er blickt um sich und vergleicht die Welt mit der früheren aus seiner Erinnerung. Manchmal vergleicht er sie auch mit der früheren, um die er nur aus Erzählungen geliebter Menschen weiß: von der guten, alten Zeit, einem goldenen Zeitalter.

Er hatte sich seine heile Welt in seiner Vorstellung so fest gefügt. Die reale Welt seiner Gegenwart gleicht aus seiner Sicht einer chaotischen Trümmerwüste.

Die menschlichen Institutionen und Wertvorstellungen änderten sich in der Neuzeit immer schneller und ließen in jeder Generation wieder Menschen ratlos und verzweifelt zurück, die am Alten, am Vergangenen hingen. Weiterlesen

Die Not von Volk und Staat

Zweifellos befinden sich unser Volk und Staat in Not. Daß die Epoche der Staatlichkeit zuende geht, hatte der scharfsinnige Analytiker Carl Schmitt schon vor rund 90 Jahren geschrieben. Auch

das Volk hat seine Rolle als Träger sozial und politisch bedeutsamer Funktionen eingebüßt. Es ist funktionslos geworden.[1]

Winfried Knörzer, Farben der Macht, 2021, ISBN 978-3-938176-90-0., S.188

Seine Funktion im gesellschaftlichen Gefüge hatte darin bestanden, daß Menschengruppen ihre gemeinsamen Interessen unter Berufung auf das Volk geltend gemacht hatten. So weiß es die Soziologie. Sie nimmt Werte und Ideologien nicht zum Nennwert, sondern fragt danach, warum Menschen in ihrem jeweiligen Namen Interessen durchzusetzen suchen.

Die Soziologie – Magd oder Herrin?

Auf die Einsichten der Soziologie als Magd der Geschichtsschreibung mögen wir nicht mehr verzichten. Für ein politikwissenschaftliches Verständnis unserer Gegenwart ist sie essentiell. Doch wehe, wenn die Dienerin nach der Herrschaft über alle Diskurse greift! Weiterlesen

„Wolle mer se neilasse?“

Die unheilige Allianz

Als in Mainz einst noch gesungen und gelacht wurde, fragte der Karnevalspräsident das Publikum vor dem Auftritt von Karnevalisten: „Wolle mer se neilasse?“ Das ist lange her. Heute ist uns das Lachen vergangen, denn wir werden nicht mehr gefragt, ob und wen wir reinlassen wollen.

„Jetzt sind sie nun mal da“, hatte unsere oberste Vertreterin von Migranteninteressen 2015 scheinheilig geseufzt. Tatsächlich besteht eine unheilige Allianz verschiedener Interessengruppen, die möglichst viele Ausländer in Deutschland ansiedeln möchten. Die Konzerne benötigen neue Verbraucher, der Staat sehnt sich nach Steuer- und Beitragszahlern, Linksextremisten möchten das deutsche Volk ethnisch umkrempeln und verrecken lassen, Kirchenfürsten mahnen von der Kanzel Nächstenliebe an.

Die Melodie ist überall dieselbe, nur die Texte leicht unterschiedlich. Diese Sänger lieben Ausländer so sehr, daß sie möglichst viele in Deutschland haben wollen. Sie instrumentieren sie auf ihre jeweils eigene Weise. Weiterlesen

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